Nach
mehreren Anläufen Ende der 1990er Jahre, in denen sich die IP-Telefonie nicht
durchsetzen konnte, hoffen die Anbieter, dass mit der Verbreitung von Internet- Verbindungen
mit hoher Bandbreite, zum Beispiel DSL, und dem Vorliegen von mehreren internationalen
Standards die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz gegeben sind. Allerdings sind
bisher alle Versuche, Voice over IP über DSL zu standardisieren, bei allen internationalen
Standardisierungsorganisationen wie der International
Telecommunication Union
(ITU), dem
European Telecommunications Standards
Institute
(ETSI) oder dem American National
Standards Institute (ANSI) mangels Interesse wieder eingestellt worden. Die Geschäftspläne
namhafter Herstellerfirmen von VoIP-Equipment zeigen außerdem, dass in den nächsten Jahren
als Anwendungsgebiet für Voice over IP hauptsächlich der Bereich der Firmennetze als
relevanter Umsatzträger eingeschätzt wird, vor allem mit dem Verkauf von neuen Routern.
Seit
Anfang 2004 versuchen mehrere Firmen, die Internet-Telefonie auch an Privatkunden in
Deutschland zu verkaufen. Die hohe Anzahl von DSL-Anschlüssen und DSL-Neueinsteigern in
Privathaushalten soll für Kunden sorgen. Ein kompletter Umstieg auf IP-Telefonie ist aber nur in
wenigen Städten über spezielle Provider möglich, da ein DSL-Anschluss bei der Deutschen
Telekom nur in Verbindung mit einem Telefonanschluss möglich ist.
Zu
den Anbietern gehören die Internet-Telefongesellschaft Indigo Networks aus Düsseldorf
("Sipgate") und die Hamburger Firma econo Deutschland GmbH, die Produkte der Nikotel
Inc. aus San Diego (Kalifornien) vertreibt. Die Hamburger Freenet.de AG bietet neben DSL-
Anschlüssen auch Internet-Telefonie an. Die Karlsruher Web.de AG hat ihre Ablehnung der
Internet-Telefonie aufgegeben und bietet seit August 2004 neben der internetgesteuerten
Telefonvermittlung auch eine VoIP- Lösung an.