Da
das Internet in seiner heutigen Form (Stand 2004) keine gesicherte Übertragungsqualität
zwischen Teilnehmern garantiert, kann es durchaus zu Übertragungsverlusten und Aussetzern
kommen, so dass die Sprachqualität nicht der von herkömmlichen Telefonnetzen entspricht. Im
Extremfall kann die Sprache bis zur völligen Unverständlichkeit verzerrt werden.
Eine
Priorisierung der "Sprachpakete" ist daher sinnvoll. Das heute im Internet verwendete
Protokoll IPv4 bietet die Priorisierung zwar, jedoch wird sie von den Routern in Internet in der
Regel nicht beachtet. Priorisierung alleine gewährleistet auch nur bei Überkapazität
den
sauberen Durchgang von VoIP. Zugangskontrolle (Admission Control), Service Contracts
(Stichwort RSVP) sind hier weitere Schlagworte.
Im
Internet ist "Best Effort" Transport der Status Quo, das heißt alle Pakete werden gleich
behandelt. Sorgfältig geplante und konfigurierte private IP-Netze können heute (2004)
vollständige Quality of Service gewährleisten (auch mit Ethernet als Weit- Transportschicht).
Damit ist privates VoiceOverIP eine mögliche Standard-Lösung innerhalb von Firmen. Im
öffentlichen Internet sind wir davon noch Meilen entfernt.
Manche
Leute versprechen sich vom Nachfolgeprotokoll IPv6 die flächendeckende
Bereitstellung von Quality of Service, doch verfügt schon IPv4 über Prioritätsmarkierungen
im
Paket. IPv6 bringt Effizienzsteigerungen, das Grundproblem Quality of Service ist auch damit
nicht schlüssig gelöst. Ob die Infrastruktur diese Markierungen (Priorität, DSCP Code)
berücksichtigt oder nicht ist letztendlich eine finanzielle Frage. Die Zukunft wird zeigen ob die
Internet-Provider für mehr Geld auch qualitativ höherwertige IP-Ströme bereitstellen
werden.