Das ADSL zugrundeliegende Konzept
wurde bereits Anfang unseres Jahrzehnts von Forschern wie
Lechleider oder Cioffi vorgeschlagen. Die Bedeutung von ADSL liegt von je her in der Übertragung
interaktiver Videodienste begründet. Seit den ersten konzeptuellen Überlegungen wurde ADSL
von der
Computersimulation über Laborprototypen bis hin zum fertigen Produkt fortentwickelt und dabei ständig
verbessert. Das Grundprinzip ist denkbar einfach: Übertrage einen downstream-Kanal mit hoher
Übertragungsrate zum Kunden hin und einen schmalbandigen upstream zurück. Das ganze soll simultan
und ohne Störung des normalen Telefonbetriebs auf der verwendeten Leitung geschehen.
ADSL wird also zusätzlich
auf der Telefonleitung und zwar auf nur einer Doppelader, im Gegensatz zu
HDSL, betrieben. Dies ist eine sehr strenge Forderung, da Kennzeichengabe, Weckerstromübertragung,
Fernspeisung, Tonwahl u.a. ungestört erfolgen muß und zudem die spezifischen ADSL-Signale
nicht
beeinträchtigt werden dürfen.
Abgesehen davon, daß neuartige
interaktive Videodienste i.a. asymmetrische Übertragungsraten
benötigen, bringt die Verwendung von asymmetrischen Übertragungsraten auch große Vorteile
für das
ADSL-System, insbesondere bzgl. der zu erwartenden Störungen aufgrund von Nebensprechen, mit sich.
Da der return transmitter mit viel geringeren Frequenzen als der forward transmitter arbeitet, ist der
Grad von
Nebensprechen auf Seite des Kunden sehr viel geringer als bei Systemen mit symmetrischen
Datenübertragungsraten. Dadurch lassen sich insbesondere größere Übertragungsdistanzen
erreichen.
Unter Verwendung von Bandpassübertragungsverfahren
arbeiten ADSL-Transceiver mit Frequenzen
oberhalb der zur Telefonübertragung benötigten. Filter vermeiden unerwünschtes Rauschen
und
Störeinflüsse durch mechanische Vermittlungsvorgänge. Dadurch können ADSL-Systeme
mit existierenden
Telefondiensten ohne Störungen koexistieren. Intelligente Signalverarbeitung in den Transceivern
passt
sich automatisch den Bedingungen jeder individuellen Leitung an und erkennt zudem zeitlich auftretende
Änderungen, wie sie durch Temperatur oder Feuchtigkeit verursacht werden.