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4.2 Die Fähigkeiten von ADSL
Eine ADSL Verbindung besteht aus einer Leitung, an deren Enden jeweils ein ADSL-Transceiver installiert ist. Die Installation von ADSL ist denkbar einfach und binnen kürzester Zeit wird ein zunächst recht beschränktes Übertragungssystem zu einem leistungsstarken, allgegenwärtigen Multimediasystem ausgebaut.
Das Prinzip der ADSL-Übertragung wird in Bild 2.3.3.1. dargestellt.
Bild 2.3.3.1. Prinzip der ADSL-Übertragung
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Die Verbindung besteht aus drei Informationskanälen - einem Hochgeschwindigkeitskanal in Richtung des Teilnehmers, einem Duplex-Kanal mittlerer Geschwindigkeit und einem konventionellen Telefonkanal. Durch den Einsatz hochmoderner Modulations- und Signalverarbeitungstechniken ist ADSL in der Lage, zwischen 1,5 Mbit/s und max. 6,144 Mbit/s über sogenannte simplex downstream- Hochgeschwindigkeitskanäle in Richtung des Kunden zu übertragen. Die Duplexkanäle erreichen Übertragungsraten zwischen 16 und 640 kbit/s. Jeder Kanal kann durch Multiplexer in weitere Kanäle mit geringeren Übertagungsraten unterteilt werden.
So sind z.B. bis zu vier 1,536-Mbit/s-downstream-Kanäle oder bis zu drei 2.048-Mbit/s-downstream-Kanäle realisierbar. Je höher die verwendete Übertragungsrate ist, um so geringer ist die Übertragungsreichweite des Systems.
Der Telefonkanal wird durch Filter von den anderen Kanälen getrennt, um einen einwandfreien Telefondienst zu ermöglichen, selbst dann, wenn die ADSL-Modems ausfallen.
Die Übertragungsrate des downstream-Kanals hängt von mehreren Faktoren ab. Die Leiterlänge und der Leiterdurchmesser sind ebenso ausschlaggebend wie die Präsenz von sogenannten bridged taps oder Streuinterferenzen
Viele Anwendungen für die der Einsatz von ADSL denkbar wäre, beinhalten komprimierte digitale Videos. Ebenso wie für Echtzeitsignale kann man für digitale Videos keine Standardfehlerkontrollprozeduren - wie sie in Datenkommunikationssystemen i.a. zu finden sind - verwenden. ADSL-Modems verwenden daher forward error correction, wodurch die Fehler, die durch Impulsstörungen verursacht werden, signifikant reduziert werden.
Video-on-demand ist ein sehr interessantes Einsatzgebiet für ADSL. Dieser Dienst ermöglicht es dem Kunden seinen Wunschfilm über ein zugrundeliegendes Netzwerk abzurufen und den Film dabei beliebig zu stoppen, zurück- oder vorzuspulen. Video-on-demand beinhaltet also die Funktionalität eines handelsüblichen Videorecorders in Verbindung mit einer digitalen Videothek.
Ein ADSL-Zugriffs-Übertragungssystem mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 2,048 Mbit/s kann bereits MPEG (Motion Picture Experts Group) kodierte Videos inklusive Stereo Sound übertragen. Dabei ist die erreichbare Bildqualität der handelsüblicher Videorecorder vergleichbar. Ein 6,144-Mbit/s- Übertragungssystem kann bereits 3 Kanäle in VHS-Qualität anbieten oder einen Kanal mit einer Bildqualität, wie man sie von Liveübertragungen her kennt.

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