In dem ETSI-Report zu HDSL sind
zwei alternative HDSL-Strukturen vorgesehen. Zum einen die Dreifach-
Duplex- Übertragung für drei Doppeladern, zum anderen die Doppel-Dupplex-Übertragung,
die bereits mit
zwei Doppeladern auskommt. Da die Doppel-Duplex- Übertragung in der Praxis eher eingesetzt wird
als die
Dreifach- Duplex- Übertragung, wollen wir uns diese Systemstruktur näher betrachten.
Prinzipielle
HDSL-Systemstruktur für eine 2048 Mbit/s-Vierdraht-Doppel-Duplex-Übertragung
In Bild 2.2.5.1. wird die prinzipielle
HDSL-Systemstruktur nach ETSI für eine 2,048 Mbit/s-Vierdraht-Doppel-
Duplex- Übertragung skizziert [5], [12]. Die Leistung eines HDSL-Systems hängt stark von der
Gestaltung
der Transceiver - kombinierte Sender-Empfänger - ab. Für den Fall der Basisbandübertragung
ist die
prinzipielle Struktur eines Transceivers in Bild 2.2.5.2. dargestellt.
Werden beim Anschlussmultiplexer
die Hin- und Rückrichtung der quaternären 2,048-Mbit/s-Übertragung
getrennt über zwei Doppeladern geführt, erreicht man eine bidirektionale Signalübertragung
in
Frequenzgleichlage auf jeder Doppelader. Für die Richtungstrennung wird neben der eingezeichneten
Gabelschaltung noch ein Echokompensator benötigt. Der Echokompensator stellt eine Signalentkopplung
von Sende- und Empfangssignal sicher. Dazu produziert er ein Abbild des Echos vom zu übertragenden
Signal, welches anschließend vom Empfangssignal subtrahiert wird.
Prinzipieller
Aufbau eines Transceivers für Basisbandübertragung
Die Struktur eines HDSL-Systems
besteht aus einem Leitungsendgerät LT und dem Netzabschluss NT.
Dieses System wird von ETSI in einen anwendungsspezifischen Teil und einen mit Kern bezeichneten Teil
aufgeteilt, vgl. Bild 2.2.5.1..
Dies ist vor allem im Hinblick
auf zukünftige Erweiterungen des Systems günstig. Im
anwendungsspezifischen Teil werden die Schnittstellen vermittlungs- und teilnehmerseitig festgelegt.
Der
Anpassung an die festliegenden HDSL- Rahmen dient die Bildung anwendungsspezifischer Formate von
Anwendungs- und Kern-Rahmen. Der anwendungsunabhängige Kern schließlich enthält alle
zur
Übertragung benötigten Komponenten. Für jede Leitungsschleife wird ein definierter HDSL-Rahmen
gebildet, der sich aus Nutzinformationen sowie Zusatzinformationen (Overhead) zusammensetzt. Zur
Rahmensynchronisation wird ein aus sieben Symbolen bestehender Barker Code verwendet, der am Anfang
jedes HDSL-Rahmens steht. Schon seit längerem sind für die Dreifach-Duplex- Übertragung
Transceiver mit
Übertragungsraten von 784 kbit/s bzw. jetzt auch schon mit 1168 kbit/s auf dem Markt. Diese verwenden
vorwiegend eine störungsprädikative quantisierte Rückkopplung wie beim Anschlussleitungsmultiplexer.
Es werden hier Reichweiten auf 0,4 mm Kupfer bis zu 3 km ohne Verwendung von Repeatern erreicht.